Viele Remscheider Schulen und besonders viele Grundschulen sind nach langjährigen Erneuerungsstaus sanierungs- und modernisierungsbedürftig. Das ist kein Geheimnis. Dass diese Arbeiten in Schulen mit akuter Raumnot nicht im laufenden Schulbetrieb durchführbar sind, ist nachvollziehbar und richtig. Es müssen also Lösungen her: Gebäude müssen für einen „Zwischenaufenthalt“ gefunden werden, Umzüge müssen geplant werden und ggf. muss ein Schülertransport finanziert werden, da sich der Schulweg je nach Wohnort unter Umständen deutlich verlängert.
Dies kann aus unserer Sicht nur unter Einbeziehung und frühzeitige Information aller an Schule Beteiligter stattfinden. Hier hat die Verwaltung in den letzten Monaten, wie auch in der Vergangen-heit bereits beispielsweise beim Umzug der damaligen KGS Am Stadion, einiges versäumt.
Die GEW Remscheid hat wie viele Kolleg*innen, Eltern und Schüler*innen am 25.05.2022 aus der Presse erfahren, welche Pläne es für die GGS Dörpfeld gibt – nämlich einen vorrübergehenden Umzug in das Gebäude des Weiterbildungskollegs-, ohne dass mit den Betroffenen im Vorfeld Gespräche geführt wurden. Die Kolleg*innen bekommen den Unmut der Eltern aktueller und neu angemeldeter Kinder zu spüren, die sich meist bewusst für die wohnortnächste Schule entschieden haben und nun unter Umständen einen 1,5 km längeren Schulweg in Kauf nehmen sollen, und eine Beschulung ihrer Kinder akzeptieren müssen, in einem Gebäude, welches nie als Grundschule gedacht war. Und die Kolleg*innen bekommen diesen Unmut zu spüren, ohne auf diese Situation vorbereitet gewesen zu sein und ohne Antworten geben zu können, denn auch sie haben diese Information am gleichen Morgen aus der Zeitung entnehmen können.
Die GEW fordert ein rechtzeitiges Einbinden von Schule in die Planung dieser Umzüge. Was muss im Gebäude des Weiterbildungskollegs geschehen, damit ein Arbeiten stattfinden kann, dass Schüler*innen und Kolleg*innen gerecht wird? Wie sehen die zeitlichen Abläufe aus? Wie wird ge-währleistet, dass der Schulweg für alle Kinder weiterhin machbar ist? Diese Fragen und weitere müssen über Schulleitung mit den Kolleg*innen diskutiert werden und Eltern müssen rechtzeitig informiert werden.
Diese Problematik ist übertragbar auf die GGS Kremenholl, die aus offensichtlicher Raumnot in das Gebäude in die Tersteegenstr. umziehen soll. Der wohl im Raum stehende Vorschlag, die OGS im laufenden Betrieb bereits frühzeitig umziehen zu lassen, ist ein organisatorischer und pädagogischer Kraftakt, den Kolleg*innen aus Schule und OGS mehr als kritisch gegenüberstehen und der nur gemeinsam geplant werden kann.
Da aller Voraussicht nach auch an der KGS Menninghausen zeitnah Sanierungsarbeiten und damit verbunden Umzüge stattfinden werden, wird Verwaltung die Möglichkeit geboten, die Betroffenen rechtzeitig mit einzubinden – ein Vorgehen, welches wir als Gewerkschaft wünschen, unterstützen und mitverfolgen werden!